Artenschutzfachliche Leistungen für ein Bauvorhaben auf einer Brachfläche

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)
Dienstleister

R & H Umwelt GmbH

Schnorrstraße 5A / 90471 Nürnberg
Telefon: 0911 86 88-10
Projekt
Ort der Ausführung: Bayern, Deutschland, Europa
Zeitraum: Jul 2017 - Mär 2018
Zuständiger Firmen-Standort: Nürnberg (Hauptfirmensitz)
Beschreibung

Eine langjährig ungenutzte Brachfläche war zur Bebauung vorgesehen. Die Fläche im Bereich der Sandachse Franken hatte sich durch die frühere Entfernung des Oberbodens und Nutzungsaufgabe über mehrere Jahre in Teilbereichen zu einem idealen Lebensraum für die Zauneidechse entwickelt. In einem Randbereich des Grundstücks befand sich außerdem ein renaturierter, geschützter Lebensraum mit einem wasserführenden Graben. Weiterhin bot die Fläche aufgrund ihrer angrenzenden Lage am Wald (der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist) und der auf der Fläche befindlichen Gehölzaufwüchse, Lebensraum für verschiedene Vogelarten sowie potentiellen Lebensraum für Fledermäuse oder Insekten.
Deshalb sollte die Fläche im Rahmen der Planungen zur Bebauung, insbesondere hinsichtlich des Vorkommens der Zauneidechse, genauer untersucht und eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) durchgeführt werden.

Zur Ermittlung des Zauneidechsenvorkommens wurde zunächst eine Habitat-Strukturkartierung vorgenommen, wodurch potenzielle Habitatflächen für die Zauneidechse herausgearbeitet werden konnten. Bei Begehungen des Geländes wurden schließlich Sichtnachweise der Reptilien erbracht. Eine erhebliche Beeinträchtigung der Zauneidechse durch das geplante Vorhaben konnte daher nicht ausgeschlossen werden. Eine Wirkempfindlichkeit des Vorhabens auf andere Tierarten (insbesondere Vögel und Fledermäuse) war - unter Berücksichtung der Vogelbrutzeit hinsichtlich Rodungsmaßnahmen - nicht zu erwarten. Ausgleich für die entfernten potenziellen Ruhe- und Fortpflanzungsstätten für Vögel konnte im Rahmen der Bepflanzungsgebote des zugehörigen B-Plans geschaffen werden.

Um Gefährdungen der nach den einschlägigen Regelungen geschützten Tier- und Pflanzenarten - im vorliegenden Fall der Zauneidechse - zu vermeiden oder zu mindern, wurden mehrere Ausgleichs- und Vermeidungsmaßnahmen in der saP herausgearbeitet. Neben der Entwicklung einer CEF-Maßnahmenfläche und der Gestellung einer Ökologischen Baubegleitung (ÖBB), wurden Schutzzonen in den vom Bauvorhaben unberührten Bereichen ausgewiesen. Die Ausweisung der Schutzzonen sollte eine Nutzung der Bereiche als Lager- oder Zufahrtsflächen verhindern und damit ungestörte Schutzräume für die Zauneidechse während der Baumaßnahme zur Verfügung stellen.

Zum Ausgleich für den Verlust der Zauneidechsen-Habitatflächen durch das Bauvorhaben, wurde eine CEF-Maßnahmenfläche angelegt. Durch Strukturanreicherung wie das Einbringen von Totholz, Steinhaufen sowie die Schaffung von Rohbodenbereichen wurden hochwertige Lebensräume für die Reptilien, aber auch andere Ödlandbewohner geschaffen. Um Wanderungen der Tiere von der CEF-Maßnahmenfläche auf das zukünftige Baufeld zu vermeiden, wurde ein Reptilienschutzzaun errichtet. Die Arbeiten zur Einrichtung der CEF-Maßnahmenfläche wurde durch eine Ökologischen Baubegleitung (ÖBB) begleitet. Die ÖBB stellte durch Betreuung eine fachgerechte Umsetzung der Maßnahme sicher.

Leistungen von R&H:

  • Habitatstrukturkartierung
  • Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)
  • Planung und Umsetzung einer CEF-Maßnahmenfläche mit Ökologischer Baubegleitung (ÖBB)
Auftraggeber
Privatkunde aus Nürnberg, Deutschland
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